Plastiktütenverbot in Tansania

Plastiktütenverbot in Tansania

Nach neuesten Berechnungen schwimmen weltweit rund 270.000 Tonnen Plastikmüll in unseren Meeren. Doch nicht nur im Wasser, auch auf dem Land sind die endlosen Müllberge zu einem existentiellen Problem geworden.

Eine Kunststofftüte wird im Durchschnitt nur eine halbe Stunde lang genutzt – und bleibt nach ihrem Gebrauch zwischen 100 und 400 Jahre auf der Erde zurück. Kein Land kann sich von der gravierenden Problematik, die Plastik mit sich bringt, freisprechen – weltweit haben 61 Länder inzwischen die Herstellung und den Import von Plastiktüten verboten, 83 Staaten den kostenlosen Vertrieb.

Auch der Kontinent Afrika hat ein gewaltiges Problem mit schier endlosen Müllbergen. Nach Kenia und Ruanda hat nun auch Tansania ein offizielles Verbot gegen Plastiktüten verhängt. Wie in fast allen Ländern Afrikas ist Tansania sehr ungleichmäßig besiedelt. Wo große Teile des Landes noch nicht einmal ans Stromnetz angeschlossen sind und sehr ländlich und einfach leben, wohnt die Mehrheit des tansanischen Volkes an dicht bebauten Straßen. In der heutigen Zeit wird dort, wo gelebt wird, Müll produziert. Da in Tansania, anders als in Deutschland oder Europa, im letzten Jahrhundert keine professionelle Abfallwirtschaft nötig war, wird der Müll dort, wenn überhaupt, nur verbrannt. Diese Methode der Müllentsorgung liefert allerdings giftigen Rauch, dessen Partikel in die Luft und ins Grundwasser gelangen. Darüberhinaus ziehen die Berge an Abfall Ungeziefer, Schädlinge und Mücken an, was zur weiteren Verbreitung von Seuchen und Krankheiten führt. Ein Teufelskreis wie er im Buche steht.

Daher möchte Tansania dem Ganzen nun entgegenwirken: Seit Juni 2019 sind Herstellung und Verwendung von Plastiktüten verboten und werden mit hohen Geldstrafen und gar Gefängnisstrafen geahndet. Selbst die Nutzung bzw. Einführung wird mit 12 Euro oder zwei Wochen Gefängnis bestraft. Der Staat sieht augenscheinlich keine andere Möglichkeit, das Umweltbewusstsein der Einwohner und der Touristen zu schärfen. Auch wir wünschen uns, dass die wunderschöne und einzigartige Natur des Landes noch lange erhalten bleibt! 

                                             

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