Tief im grünen Herzen von Guyana

Tief im grünen Herzen von Guyana

 


Mein Abenteuer beginnt am Ogle Airport in Georgetown. Es ist ein schwüler Tag und meine Neugier auf mein heutiges Abenteuer ist ungebremst. Mit einem Propellerflugzeug heben wir unter lautem Getöse Richtung Kaieteur-Wasserfall ab, der ca. eine Flugstunde von der Hauptstadt Guyanas entfernt liegt. Es dauert gar nicht lange, vielleicht zehn Minuten, bis unter uns das tiefe grün des Regenwaldes - durchkreuzt von braunen Flussadern - auftaucht. Egal, ob man nach links oder rechts schaut, der grüne Blätterteppich reicht bis zum Horizont und mein Bauchkribbeln steigt ins Unermessliche.

GY_Kaieteur_von oben_AHU_FOC

 

Dann endlich erscheint der Kaieteur-Wasserfall: erst als kleiner Punkt in weiter Ferne, dann gewaltig und direkt unter uns. Nicht weit vom Wasserfall entfernt landen wir auf einem Plateau mitten im Dschungel. Eigentlich hätte ich hier oben außer dem Dschungel nicht viel erwartet, doch es gibt sogar ein Besucherzentrum. Dort werden wir auch von unserem lokalen Guide willkommen geheißen und dann beginnt unsere Tour über das Plateau. Durch den Dschungel und entlang von teilweise endemischen Pflanzen schlagen wir uns bis zum ersten und weit entferntesten Aussichtspunkt durch. Und dann komm ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: Vor unseren Augen öffnet sich das grüne, scheinbar undurchdringliche Hochland Guyanas und unter unseren Füßen breitet sich die geschlängelte Potaro-Schlucht aus. Die Verbindung dazwischen bildet der Kaieteur-Wasserfall, der ca. 250 m tief vom Hochland bis auf Meeresniveau hinab stürzt. Ein Wahnsinnsanblick – ganz klar, dass alle sofort die Kamera gezückt haben und gar nicht genug Fotos machen können. Durch den ganzen Wassernebel, der sich in der Schlucht ausbreitet, verewigt sich auf dem Foto auch noch ein Regenbogen – welch ein Schauspiel! Obwohl der Guide beteuert, dass wir auch beim nächsten Aussichtspunkt den Wasserfall sehen, fällt der Abschied schwer. Doch der Guide behält Recht, wir haben auch beim zweiten und dritten Aussichtspunkt wieder einen grandiosen Blick auf die Wassermassen; jedes Mal kommen wir dem Wasserfall dabei ein Stückchen näher und beim letzten Aussichtspunkt stehen wir tatsächlich direkt neben der Abbruchkante. Das Wasser donnert in die Potaro-Schlucht hinab und ich genieße den Moment und die Abgeschiedenheit des Ortes. Absolut verblüffend, dass der Kaieteur-Wasserfall nicht jährlich wie seine Verwandten in Kanada/USA sowie in Brasilien/Argentinien von tausenden Touristen besucht und von allerlei Infrastruktur umgeben ist. Nein, hier habe ich tatsächlich noch das Gefühl eine neue Entdeckung gemacht zu haben – auch wenn ich natürlich nicht komplett alleine das Spektakel erlebe.

GY_Kaieteur-Wasserfall_neben Abbruchkante_AHU_FOC

Immer noch mit Gänsehaut betrete ich unser Propellerflugzeug und genieße kurz nach dem Start einen letzten Blick auf das grüne Herz Guyanas!

Anne Uzcategui

Wollen Sie auch den atemberaubenden Kaieteur-Wasserfall entdecken? Dann finden Sie alle Informationen zu unserer Rundreise durch die 3 Guyanas hier!