Wanderreise Madeira 8 Tage

Traditionelles Leben in Santana

Tag 1        Flug Frankfurt - Funchal, Funchal - Santana

Wir fliegen nach Funchal, die Hauptstadt der Insel Madeira. Vom Flughafen aus, der teilweise auf Stelzen über dem Meer gebaut ist, fahren wir in den nahe gelegenen Ort Santana. Hier werden wir die kommenden zwei Nächte verbringen. Das ruhige Dorf liegt auf einem Plateau über dem Meer und bietet sich als idealer Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen entlang der rauen Nordküste an. Obwohl Santana die wichtigste Stadt im Norden ist, kann sie nicht mit Funchal verglichen werden. Die moderne Welt hat das traditionelle Leben noch nicht verdrängt, und die intensiv bewirtschafteten Terrassen wirken wie eine Mischung aus Bali und den Alpen. Bekannt ist Santana für seine gut erhaltenen "Casas de Colmo", traditionelle mit Stroh gedeckte Holzhäuschen, die typisch für die Insel sind. Aufgrund der Brandgefahr kochen die Bewohner meist draußen, viele der Häusschen sind zudem baufällig und werden nur noch als Ställe benutzt. 

Spektakuläre Ausblicke entlang des Klippenwanderweges 

Tag 2        Santana: Wanderung São Lourenço

Unsere erste Wanderung widmen wir der wildromantischen Küstenlandschaft der Halbinsel São Lourenço. Dieses östliche Ende der Insel fällt nicht sanft ins Meer ab, sondern das Land endet hier abrupt: Eine steile, mindestens 180 Meter hohe Felswand stürzt direkt ins Meer. Wir folgen einem spektakulären Klippenpfad, der wunderschöne Ausblicke auf das Meer bietet. Dieser trockene, raue und verlassene östliche Teil Madeiras steht in großem Kontrast zum Rest der überwiegend grünen Insel. Hier in der Nähe befindet sich auch eine der besten Bademöglichkeiten Madeiras – der feinsandige Lavastrand von Prainha.

Länge: ca. 8 km
Gehzeit: 2 - 3 Stunden
Höhenunterschied: 180 m Auf- und Abstieg

Traumhafte Pfade entlang der Levadas von Queimadas nach Ilha

Tag 3        Santana: Wanderung Queimadas - Ilha, Ilha - Porto Moniz

Nach einer Fahrt entlang einer kurvenreichen Straße durch die Wälder erreichen wir Queimadas, das im Landesinnern gelegen ist. Fünf Stunden dauert unsere Wanderung, die uns über den Caldeirão Verde führt, wo wir am Wasserfall zu Mittag essen können, bis nach Ilha. Wir folgen den bekannten Levada-Wegen, die dafür angelegt worden sind, überschüssiges Regenwasser von der feuchteren Nordseite in den trockeneren Süden zu transportieren. Die Wanderung ist sowohl abwechslungsreich als auch spektakulär und wenn der üppige, fast ursprüngliche Wald den Blick freigibt, bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf die Nordküste der Insel und den Atlantischen Ozean. Unser Weg führt uns auch durch mehrere, geheimnisvolle Tunnel, sodass Sie eine Taschenlampe immer griffbereit halten sollten. Nach einem langen Abstieg erwartet uns unser Bus in Ilha; während der Fahrt in das idyllisch am Meer gelegene Fischerdorf Porto Moniz können sich erschöpfte Wandersohlen erholen.

Bei einem schönen Spaziergang entlang der Uferpromenade können Sie den Tag ausklingen lassen und, wenn Sie mögen, ein Glas Madeira-Wein in einem der zahlreichen kleinen Restaurants probieren. Der lokale Wein erhält durch jahrelange Lagerung in Eichenfässern sein typisches Aroma und ist der bekannteste Exportartikel der Insel.

Länge: 11 km
Gehzeit: ca. 5 Stunden
Höhenunterschied: 50 m Aufstieg und 530 m Abstieg

Wassermühlen und Heidekrautlandschaften: ständige Begleiter auf unsere Wanderung nach Ponta do Sol

Tag 4        Porto Moniz: Wanderung Levada Moinho & Levada do Risco - Ponta do Sol

Gut erholt brechen wir am nächsten Morgen in der Nähe von Porto Moniz zu einer Wanderung entlang der Levada Moinho auf. Bekannt ist die Levada für die vielen Wassermühlen, die an den Wegesrändern stehen. 

Am Nachmittag erwandern wir die Levada do Risco, die auf über 1.000 m Höhe gelegen und ringsherum von blühender Heidekrautlandschaft umgeben ist. Unsere Wanderung führt an einem eindrucksvollen doppelten Wasserfall vorbei, der durch seine enorme Kraft eine Felsspalte entstehen ließ. Zum Ende dieses Wandertages erreichen wir den für Madeira charakteristischen Lorbeerwald.

Der "Höhepunkt" unserer Reise und Madeiras

Tag 5        Ponta do Sol: Wanderung Boca da Corrida - Boca da Encumeada
Tag 6        Ponta do Sol: Wanderung Pico do Arieiro - Pico Ruivo, Pico Ruivo - Funchal

Mit dem Bus fahren wir in die charmante Stadt Ponta do Sol an der Südküste Madeiras. Wer etwas Portugiesisch-Kenntnisse besitzt, wird bereits im Ortsnamen dessen Bedeutung erkennen – "Sol", die Sonne. Statistisch gesehen profitiert die Gemeinde hier von den meisten Sonnenstunden auf Madeira. 

Von Ponta do Sol aus brechen wir am Morgen zu einer Wanderung auf einem alten Pilgerweg am Fuß des Pico Grande auf. Schon der Ausgangspunkt Boca da Corrida verzaubert uns mit einem herrlichen Ausblick auf den vor uns thronenden Pico Grande und das „Tal der Nonnen“, Curral das Freiras, welches in einem Kessel tief unter uns liegt. Auf einem Saumpfad wandern wir entlang der Steilwand des Pico Grande und erreichen einen schönen Aussichtspunkt, an dem wir uns mit einem kleinen Picknick für den weiteren Weg stärken können. Nach etwa 4 - 5 Stunden erreichen wir das Ziel dieser reizvollen Tour, den auf 1.000 m gelegenen Encumeada-Pass, welcher ein Nadelöhr zwischen der Süd- und Nordseite der Insel ist.

Länge: 13 km
Gehzeit: ca. 4 - 5 Stunden
Höhenunterschied: 300 m Abstieg und 500 m Aufstieg

Unser Aufstieg zum 1.862 m hohen Pico Ruivo (zu Deutsch: Rote Spitze) ist der sprichwörtliche Höhepunkt dieser Reise. Der Berg ist die höchste Erhebung auf Madeira und die dritthöchste Portugals.

Wir wandern auf einem von der Inselverwaltung angelegten Weg, der die drei höchsten Berge der Insel auf spektakuläre Weise miteinander verbindet. Für die anspruchsvolle Bergtour und die teils langen, steilen Anstiege ist Kondition gefordert. Außerdem sollten Sie für die Tunneldurchquerungen acuh hier eine Taschenlampe griffbereit haben.

Früh am Morgen starten wir von dem auf 1.818 m hoch gelegenen Pico do Arieiro und folgen einem steinigen, teils gestuften Saumpfad entlang uralter Baumheidewälder durch die zerklüftete Bergregion. Tief unten im Tal liegt das Dorf Curral das Freiras und zu beiden Seiten des Weges können wir den Ausblick auf das blaue Meer genießen. Unterwegs haben wir immer wieder die Möglichkeit Rast an einem schönen Aussichtsplatz zu machen. Bald schon können wir das Ziel unserer Wanderung, den imposanten Berg Pico Ruivo, mit seinen rötlich schimmernden Felsspitzen vor uns sehen. Wer den Gipfel erreicht, bevor Wolken das Land verhüllen, der wird mit einer unvergesslichen Panoramasicht über die gesamte Insel und auf die Nachbarinsel Porto Santo für jegliche Anstrengung entlohnt.

Länge: 9 km
Gehzeit: ca. 5 Stunden
Höhenunterschied: 650 m Aufstieg und 850 m Abstieg

Auf Erkundungstour in Madeiras Hauptstadt Funchal

Tag 7        Funchal
Tag 8        Flug Funchal - Frankfurt

Nach so viel Natur lockt Funchal mit einem abwechslungsreichen kulturellen Angebot. Die letzten Tage unserer Wanderreise verbringen wir in der Hauptstadt Madeiras, die mit Ihrer schönen Lage an einer weiten Bucht Reisende seit jeher begeistert. Im 16. Jahrhundert war Funchal ein wichtiger Hafen für die Versorgung von Schiffen, die Europa in Richtung Afrika und Südamerika verließen und brachte es durch den Handel mit Rohrzucker und Wein zu erheblichem Reichtum. Da die Stadt immer wieder von Seeräubern geplündert wurde, entschied man sich 1513 zum Bau einer Festungsanlage, dem Palacio de São Lourenço, der heute Sitz der Regionalregierung ist und zu festen Zeiten besichtigt werden kann.

Sehenswert sind auch das Zuckermuseum und die Kathedrale Sé in der Altstadt von Funchal. Auf der Suche nach einem Souvenir werden Sie bei einem Bummel durch das Gassengewirr rund um die Kathedrale sicher fündig. Bei einer Fahrt mit der Seilbahn vom Caminho das Babosas nach Monte können Sie die tolle Aussicht auf den Yachthafen und die Stadt genießen. Unternehmen Sie anschließend eine letzte beschauliche Wanderung zum weltberühmten Botanischen Garten von Funchal. 

Bei einem Glas Madeira-Wein können Sie diese erlebnisreiche Reise ausklingen lassen, bevor wir am nächsten Tag zurück in die Heimat fliegen.