Incredible India

Incredible India

Nach einem Nachtflug und nur rund 7-8 Stunden später katapultiert sich unsere neu formierte Reisegruppe aus dem 21. Jahrhundert in eine völlig andere Zeit und doch auf der selben Erde. Schon mit gespannten Sinnen geht es mit dem Bus durch die in gelbliches Licht getauchte 13 Millionen Stadt Delhi zum Hotel. Hunde streunen, offene Feuer flackern in Höfen, heilige Kühe streifen um her und stöbern in Müllhaufen am Straßenrand und Menschen schlafen im Dunkeln auf  den Gehwegen. Ist das das Land aus 1.000 und einer Nacht?

Nach einem späten Frühstück und einem ersten Kennenlernen der Mitreisenden und Erläuterung des Reisebegleiters wagen wir uns auf die Straße zum Bus. Freundliche und offene Gesichter, vielleicht mit einem imposanten Turban und eines nicht minder imposanten Vollbartes eine Sikkh begrüßen uns mit einem Namaste. Wir lernen auf einer großen Stadtrundfahrt Neu und Alt Delhi kennen. Auch hier die Kontraste zwischen modernen und alten Bauwerken. Zwischen westlich und gut gekleideten Menschen und ärmlich angezogen Bettlern. Wir fahren mit einer Fahrradrikscha den kurzen Weg zwischen dem alten Basar, Chandni Chowk, der Moschee Jama Masjid und dem Roten Fort. Die Luft ist heiß und von Abgasen geschwängert, der Verkehr folgt ganz anderen Regeln als bei uns und alle sind verwundert, dass es so wenige Verkehrsunfälle gibt. Wer will begibt sich nach einer atemberaubenden Besteigung der leicht windschiefen Minarette der Moschee noch in den angrenzenden Basar. Auch hier auf engstem Raum, Kühe und Mopedtaxis und Menschen, Menschen und nochmals Menschen. Düfte und Gerüche und Bilder fliegen vorbei - Ein wirkliches Abenteuer.

Es dauert lange, bis am nächsten Morgen unser Bus Delhi hinter sich gelassen hat und wir uns Richtung Jaipur, der Pink City, aufmachen. Hier dürfen wir das erste Mal Maharadja und Maharani sein. Unser Hotel ist ein altehrwürdiger Radja Palast. Schwarzweiß Bilder prominenter Besucher hängen an den Wänden, im Garten stolzieren Pfaue und ein Pool lädt zum Entspannen ein. Unsere Zimmer sind wunderbar bemalt und es ist spannend sich möglichst viele Zimmer anzusehen. Keines ist wie das andere. Durch das Stadttor bringt uns der Bus dann zum nicht weit entfernten Amber Fort. Aus der Höhe hat man einen tollen Rundumblick und wir sehen, dass fast alle Bergkämme mit kilometerlangen Mauern versehen sind. Fast wie in China die chinesische Mauer.
 
Unterwegs können wir noch bei einer Stofffärberei und Weberei halten. Wie vor hunderten von Jahren werden die Stoffe in Handarbeit gefärbt, in der Sonne getrocknet und gebleicht, Seide gewoben und mit alten Holzdruckstöcken von Hand aufwendig verziert. 
Auch der Palast der Winde, Hawa Mahal, welcher bei aufgehender Sonne in ein wunderbares Licht getaucht wird, liegt noch auf dem Weg. Schnell erklimmen wir alle die Fensterportale, um wie vor langer Zeit dem Treiben auf der Straße zuzusehen ohne selbst gesehen zu werden. Denn das ist der eigentliche Sinn des Bauwerks.

Nach einer kurzweiligen Busfahrt durch die Steinwüste erreichen wir Pushkar. Im Gegensatz zu den anderen Städten ist es hier viel ruhiger, übersichtlicher und noch indischer. Da es sehr lange sehr trocken war, ist der heilige See fast trocken gefallen. Die Gläubigen können nicht ihr rituelles Bad nehmen. Wir besuchen die Altstadt mit ihren vielen Läden in denen es jede Menge Souvenirs und Opfergaben für die Pilger zu erstehen gibt und schauen uns hinduistische und Jain Tempel an und beobachten die Vielzahl der Pilger, der heiligen Männer Saddus, Asketen und Yogis. 

Auf die nächsten Tage sind alle gespannt - Groß und Klein. Werden wir einen Tiger oder vielleicht sogar mehrere Tiger sehen? Auf Youtube haben wir uns Videos aus Ranthambore angesehen.
Endlich im Ranthambore Nationalpark angekommen machen wir mit den Rangern zwei tolle Orientierungsfahrten durch den Park. Zu Fuß und ohne Begleitung wäre das viel zu gefährlich, aber in unserem Fahrzeug fühlen wir uns sicher. Die Ranger erklären uns vieles über die Tiere und Pflanzen, die es hier gibt. Neben Tigern gibt es Schlangen, Rehe, Hirsche, Wildschweine, Leoparden, Echsen usw.  Viele Tiere hätten wir gar nicht gesehen, wenn sie uns die Ranger nicht gezeigt hätten. Sie sind so gut getarnt und wir hätten sie übersehen. Ob wir die Tiger gesehen haben?  Nur eines sei verraten: die Fußspuren haben wir auf jeden Fall gesehen.

Die Tage im Park sind schnell um und wir verlassen Rajasthan um nach Agra zu reisen. Dort erwartet uns das Taj Mahal. Das ist das Grab, welches ein  früherer Kaiser für seine Lieblingsfrau bauen ließ. Wer mag kann es morgens zum Sonnenaufgang und bei Frühnebel besichtigen oder tagsüber, wenn es im gleißenden Sonnenlicht schneeweiß strahlt oder wenn es bei Sonnenuntergang in warmes rötliches Licht getaucht wird.
Außerdem gibt es neben Delhi noch ein zweites Rotes Fort in Agra. Von dort blicken wir über den Yamuna Fluss zum Taj Mahal. Wisst ihr, dass es mal geplant war auf der Flussseite gegenüber dem Taj Mahal ein ganz schwarzes Taj Mahal zu bauen?

Unsere letzte Nacht in Indien sind wir nochmal in Delhi. Das war jetzt schon unsere 6 Indienreise. Eine Welt auf einem Kontinent. Es ist so völlig anders, so einzigartig, so faszinierend!! 

Sven      

Hier finden Sie eine Übersicht über Djoser-Reisen nach Indien.