Chile - Tanz auf dem Vulkan
Tagebucheintrag: Vulkan Villarica - Eine unvergessliche Chile Erlebnisreise
Der Tag beginnt früh, um 06:30 Uhr, als wir uns im Büro der Agentur treffen, bereit für den Aufstieg auf den 2.847 Meter hohen Vulkan Villarica in Pucón, Chile. Schon auf
der Fahrt von Temuco nach Pucón spüre ich die steigende Aufregung. Der Villarica ist ein aktiver Vulkan, und ich kann es kaum erwarten, einen Blick in den rauchenden Krater zu werfen. Am Vorabend haben wir uns mit unserem Guide Ricardo getroffen und die Ausrüstung besorgt: wasserdichte Hosen, Steigeisen, Eispickel, Handschuhe und Rucksack – alles wurde gestellt, nur die persönlichen Sachen musste jeder selbst einpacken. Nachdem ich noch durch die Straßen von Pucón gebummelt bin, um Proviant zu besorgen, versuche ich früh ins Bett zu kommen, denn um 05:30 Uhr klingelt der Wecker.
Der Tag startet mit Ungewissheit, denn das Wetter ist unbeständig. Wir erfahren, dass der Lift nur bei gutem Wetter in Betrieb ist, andernfalls müssen wir die 500 Höhenmeter bis auf 1.882 Meter zu Fuß zurücklegen. Doch als wir die Skistation erreichen, ist der Lift nicht in Betrieb, und die Nebelschwaden machen die Sicht fast unmöglich. Trotz dieser Herausforderungen entscheiden sich alle, den Aufstieg zu wagen. Mit Ricardo in der Führung bahnen wir uns langsam den Weg durch Sand und Lavageröll. Alle halbe Stunde eine kleine Pause, um Wasser zu trinken und sich der Kälte anzupassen. Wir kommen an die Schneegrenze, und Steigeisen werden angeschnallt. Während der Aufstieg anstrengend ist, wird der Blick auf den Vulkan immer klarer, und als wir schließlich die Wolkendecke durchbrechen, erwartet uns ein atemberaubender Ausblick auf den Gipfel und die schneebedeckten Hänge.
Die steileren Abschnitte fordern uns heraus, doch mit jedem Schritt wächst die Euphorie. Schließlich erreichen wir den Kraterrand des
Villarica – das Gefühl, vor dem rauchenden Schlund des Vulkans zu stehen, ist unbeschreiblich. Doch die Freude über den Gipfel wird nicht getrübt: Nach 5 Stunden und 40 Minuten haben wir das Ziel erreicht, stolz und erschöpft. Der Ausblick auf die schneebedeckten Hügel und die Wolken, die sich unter uns ausbreiten, ist einfach magisch.
Der Abstieg gestaltet sich unerwartet spaßig: Mit einem speziellen Hosenbodenschutz und einer Schlittenschale rutschen wir den Vulkan hinunter – ein riesiger Spaß! Auch wenn wir die letzten Höhenmeter zu Fuß zurücklegen müssen, sind wir voller Adrenalin. Wieder in der Agentur angekommen, stoßen wir mit einem chilenischen Bier auf unsere Leistung an und nehmen stolz unsere 'Urkunde' entgegen – eine Erinnerung an ein Abenteuer, das wir nie vergessen werden.
Andrea Surberg
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