Panama in drei Tagen

Panama in drei Tagen

„Oh, wie schön ist Panama.“ - Häufig habe ich diesen Satz gehört, als ich meiner Familie und meinen Freunden erzählt habe, dass es für mich nach Panama geht. Daher war ich nicht überrascht, als sich dieser auch bewahrheitete.

Ich war vorher noch nie auf dem amerikanischen Kontinent. Dementsprechend war ich äußerst gespannt auf die Reise.

Als ich dann am Flughafen Tocumen in Panama-Stadt ankam und aus dem Gebäude ging, schlug mir die hohe Luftfeuchtigkeit ins Gesicht. Das hatte ich noch nie erlebt. Mit einem kleinen Bus wurden wir in unser Hotel gebracht. Es war bereits 17 Uhr und begann langsam dunkel zu werden. Trotzdem konnte man auf der Fahrt durch das „neue“ Panama-Stadt bereits viele beeindruckende und teilweise unbeleuchtete Wolkenkratzer sehen. Die Fahrt zum Hotel verbrachte ich also damit, fasziniert aus dem Fenster zu gucken und mich zu fragen, was ich alles in diesen drei Tagen in Panama sehen würde.

Am Hotel angekommen, brachten wir alle schnell unser Gepäck auf die großzügigen Zimmer, machten uns kurz frisch und trafen uns dann unten in der Lobby, um im hoteleigenen Restaurant „Salsipuedes“ essen zu gehen. Hier wurde uns eine Spezialität des Landes gereicht, die sogenannte „Sancocho“. Es ist eine Suppe, die man in ganz Lateinamerika essen kann. Die panamaische Version dieser Suppe beinhaltet Huhn, Yams, Maniok und jede Menge Koriander, was meinem Geschmack leider nicht entsprach. Nach dem Abendessen sanken wir alle müde in unsere riesigen Betten.

Lange schlafen konnte ich nicht, denn die Aufregung trieb mich aus dem Bett. Und endlich konnte ich Panama-Stadt bei Tageslicht sehen! Was sich bereits am Vortag angedeutet hatte, wurde jetzt bestätigt. Viele Hochhäuser, die in der Dunkelheit unbeleuchtet waren, waren im Tageslicht noch riesige Baustellen. Überall in der Stadt wird gebaut und gearbeitet. Ein Wolkenkratzer steht neben dem nächsten. Man fühlt sich wie in einem tropischen New York.


Nun ging es zu dem Highlight, auf das sich alle von Anfang an gefreut haben, und das für viele das erste ist, woran sie denken, wenn sie Panama hören: der imposante Panama-Kanal. Gerade dort angekommen, konnten wir auch schon ein riesiges Containerschiff beobachten, das sich langsam, Zentimeter für Zentimeter, den Weg durch die engen Schleusen bahnte. Angeschlossen an die Miraflores-Schleusen am Pazifischen Ozean, die wir besichtigten, ist ein Museum und Infocenter. Hier wurden alle meine Fragen, die ich zum Panama-Kanal hatte, beantwortet. Auch einige Informationen zur Geschichte und zur Natur Panamas wurden gegeben. Im Anschluss sahen wir noch einen kleinen Informationsfilm zum Bau des Kanals. Besonders bemerkenswert fand ich die Darstellung des Jobs des Schiffsnavigators, der die Schiffe durch den Kanal lotst. Dabei hat er eine riesige Schaltkonsole, die der eines Piloten ähnelt.

Nach dem Besuch der Schleusen ging es für uns zum Mittagessen in ein kleines Lokal an einem Damm, der kleinere Inseln mit dem Festland vor Panama-Stadt verbindet. Von hier aus hatte man auch einen schönen Blick auf das leicht regenverhangene Wolkenkratzer-Panorama.

Für den Nachmittag war für uns ein Besuch des „Biomuseo“, ein Museum über die Artenvielfalt in Panama, geplant. Allein schon die Architektur des von Frank Gehry entworfenen Gebäudes war einen Besuch wert. Im Inneren des Museums wurde uns von unserem Guide erklärt, was für eine (sehr wichtige!) Rolle der Isthmus von Panama, die Landbrücke zwischen den beiden amerikanischen Halbkontinenten, im Bezug auf die Natur und die Artenvielfalt spielt. Sehr beeindruckend war hier zum Beispiel eine Darstellung verschiedener Spezies, die entweder bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind und eine 360 Grad-Erfahrung der verschiedenen Biotope in Panama.

Später hatten wir etwas Freizeit, in der wir zwischen den imposanten Wolkenkratzern des neuen Panama-Stadt gewandelt sind.

Am Abend ging es zum Abendessen in ein Folklore-Restaurant mit Tanz und Musik. Besonders bemerkenswert war der Tanz der Teufel, bei dem zwei Tänzer, in Gewänder mit roten und schwarzen Streifen gekleidet, kämpferisch gegeneinander tanzen. Dazu wurde wieder Sancocho gereicht, die es in Panama in jedem guten Restaurant gibt.

Für den nächsten Tag war die Fahrt nach Gamboa, eine kleine Stadt mitten im panamaischen Regenwald und am Panama-Kanal gelegen, geplant. Hier wurden wir freundlich empfangen. Und nachdem wir unser Gepäck auf die Zimmer gebracht hatten, sind wir direkt los zu einer Bootsfahrt über den Panama-Kanal und den Gatún-See. Langsam schipperten wir an die kleinen Inseln im See heran, um verschiedene Tiere beobachten zu können. Und tatsächlich sahen wir Brüllaffen, Klammeraffen und den kleinen Kapuzineraffen, sowie verschieden große Leguane, die faul in den Bäumen saßen. Mein persönliches Highlight allerdings war ein Babykrokodil, an das wir ganz nah heranfahren und es beobachten konnten.

Danach ging es gleich weiter mitten in den Regenwald, wo eine kleine Seilbahn einen Berg hinauffuhr. In kleinen Gruppen stiegen wir mit einem Guide in die Gondel, die langsam und leise den Berg hinauf tuckerte. Oben auf dem Berg angekommen, liefen wir ein kleines Stück durch den Wald bis wir an einen Aussichtsturm kamen. Von hier aus hatte man eine atemberaubende Sicht über den Panama-Kanal auf der einen Seite und den Gatún See auf der anderen. Auf dem Weg hinunter mit der Gondel sahen wir in einem Baum sogar einen Tukan sitzen, der aber leider durch mein erstauntes Aufatmen erschreckte und davonflog. Wieder unten angekommen, empfing uns freudig ein Nasenbär, der auf der Landestelle saß.

Als nächstes ging es für uns noch in ein Tierauffangzentrum, in dem kranke Tiere aus der Natur wieder aufgepäppelt werden. Hier konnten wir Faultiere, Capybaras und sogar einen Leoparden sehen. Angeschlossen an das Zentrum war ein kleiner Markt, an dem die Einheimischen selbstgemachten Schmuck verkauften, sowie ein Froschgarten, ein Schmetterlingsgarten und ein Orchideengarten. In letzterem konnten wir auch die Nationalblume Panamas, die „Flor de Espíritu Santo“, also die Blume des Heiligen Geistes, sehen.

Am letzten Tag unserer 3-tägigen Panama-Reise ging es zurück nach Panama-Stadt. Zuerst fuhren wir auf einen Berg in der Nähe der Stadt, von wo aus wir gut die Aufteilung Panama-Stadts sehen konnten: im Vordergrund das alte Panama-Stadt mit vielen Ruinen und alten Gebäuden und im Hintergrund das neue Panama-Stadt mit den riesigen Wolkenkratzern. Das alte Panama-Stadt, auch Panama Viejo genannt, besichtigten wir als nächstes. Hier gab es mehrere Ruinen von alten Jesuiten-Kirchen und Klöstern zu sehen, außerdem einige andere alte Gebäude, die zurzeit restauriert werden. Die Atmosphäre hier war wie in einer alten Kolonialstadt. Nachdem wir noch über einen kleinen Markt geschlendert sind und ein paar Souvenirs für Familie und Freunde erstehen konnten, ging es leider schon wieder zurück zum Flughafen.

Auch wenn die Reise nach Panama nur drei Tage lang war, haben wir sehr viel gesehen und ich werde definitiv bald noch einmal nach Panama reisen. Es gibt nämlich noch vieles mehr zu entdecken.
Denn: „Oh, wie schön ist Panama.“

Kerstin Sichler

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